Hinter den Kulissen

Über 30 Jahre auf dem Jakobshorn: Im Gespräch mit Andreas

Die Davos Klosters Bergbahnen sind stolz auf ihre vielen langjährigen Mitarbeitenden. Zwölf Mitarbeitende arbeiten schon seit über 30 Jahren bei den Bergbahnen und sind mit ihrem Wissen und ihrer Erfahrung sehr wichtig für das Unternehmen. Heute stellen wir Euch Andreas Grassl vor: Im Sommer arbeitet er vorwiegend mit dem Bagger Menzi Muck. Zurzeit baut er an der neuen Talabfahrt am Jakobshorn, die zur Wintersaison eröffnet wird.

Avatar einer blonden jungen Frau mit blauen Augen und Nasenpiercing | © Davos Klosters Mountains
Franziska Krenmayr
12.10.2023
Mit dem gelben Menzi Muck Bagger arbeitet Mitarbeiter Andreas Grassel an der neuen Talabfahrt Jakobshorn.  | © Davos Klosters Mountains

Vorgestellt

Zwischen der Schweiz und dem Südtirol

Für Andreas Grassl war es immer klar, dass er gerne draussen arbeiten möchte. Die Passion zum Skifahren brachte ihn vom Südtirol nach Davos, wo er nun seit 31 Jahren bei den Bergbahnen Davos Klosters angestellt ist. Mit viel Interesse an Maschinen arbeitet er mit dem Bagger im Sommer und mit dem Pistenbully im Winter. Sein grosses handwerkliches Geschick nutzt er bei der Arbeit sowie in der Freizeit. An seinen freien Tag ist er oft in seiner Heimat und bewirtschaftet das Land seiner Eltern. Bei sonnigem Wetter wird geheut und im Herbst steht die Ernte seiner Reben an. Den Ausblick auf seine Wahlheimat Davos, wo er mit seiner Familie wohnt, geniesst er gerne von der Luft aus.
 

Der Mann auf dem Bagger

Sommer: Bau der neuen Talabfahrt

Andreas ist auf dem Jakobshorn im Pistendienst angestellt. Im Sommer ist er vorwiegend auf dem Mobil-Schreitbagger anzutreffen. Momentan baut er an der neuen Talabfahrt auf dem Jakobshorn mit. Gekonnt bewegt er die Maschine der Marke Menzi Muck über das steile Gelände unter dem Carjöler Sessellift. Mit dem Forstmulcher fräste er die Baumstrünke und verlegte die Leitungen. «Wenn ich eine schöne Arbeit habe, bei der ich am Abend sehe, was ich gemacht habe und das Wetter stimmt, ist das ein ziemlich perfekter Arbeitstag für mich.»

Bei jeglichen Erdarbeiten auf dem Berg ist er mit seiner spezialisierten Maschine zur Stelle. Letztes Jahr hat er den Aushub für die neuen Stützen beim Neubau der zweiten Sektion der Jakosbhornbahn gemacht. Stetig wird ebenfalls die Schneeanlage auf dem Jakobshorn ausgebaut, damit im Winter eine effiziente Beschneiung möglich ist.
 

Winter: In den Pumpstationen

Im Winter hält Andreas die sieben Pumpstationen auf dem Jakobshorn am Laufen. Diese verteilen das Wasser für die Beschneiung auf dem Berg. Sein technisches Verständnis verdankt er seiner Ausbildung als Automechaniker. Zwischen den Servicearbeiten der Pumpstationen steigt Andreas in den Pistenbully. Am Anfang der Wintersaison verteilt er den technisch hergestellten Schnee und hilft beim Vorbereiten der Skipisten. Während des Winters präpariert er die Talabfahrt Gämpen. «Ich arbeite am Vormittag im Service und präpariere am Abend die Talabfahrt. Das passt für mich sehr gut und ich kann am Nachmittag mit den Skiern oder mit dem Gleitschirm ins Tal gelangen.»

Aushubarbeiten mit dem Bagger auf dem Jakobshorn im Sommer.  | © Davos Klosters Mountains
Mitarbeiter Andreas Grassel steht vor der Baustelle der neuen Talababfahrt Jakobshorn, wo er mitarbeitet. | © Davos Klosters Mountains
Der wendige Bagger Menzi Muck wird zum Verlegen von Leitungen für den Aushub verwendet. | © Davos Klosters Mountains
Die Turbine auf der Jschalp produziert aus Wasserkraft ökologischen Strom. | © Davos Klosters Mountains

Wasserkraftwerk Jakobshorn

Mit Hartnäckigkeit für neue Projekte

«Ich unterhalte mich sehr gerne mit Menschen und schaue, dass ich mit allen gut zusammenarbeiten kann. Doch wenn ich etwas erreichen will, dann kann ich auch stur sein», erzählt Andreas lachend. Seine Hartnäckigkeit hat sich auch schon ausgezahlt. Die Stromproduktion aus Wasserkraft auf dem Jakobshorn hat Andreas von Anfang an vorangetrieben. «Auf dem Hof im Südtirol hatten wir bis vor zwei Jahren nur Strom dank eines kleinen Wasserkraftwerkes. Als ich die vielen Leitungen auf dem Jakobshorn sah, wusste ich, es ist der ideale Standort für ein kleines Wasserkraftwerk», erzählt Andreas von seiner Idee. Heute betreut er die drei Kleinwasserkraftwerke auf dem Jakobshorn.

Im Gespräch

6 Fragen an Andreas Grassl

  • Name: Andreas Grassl
  • Anstellung: Mitarbeiter Pistendienst
  • Arbeitsort: Jakobshorn
  • Bei den Bergbahnen seit: 31 Jahren

1. Wie bist du zu den Davos Klosters Bergbahnen gekommen?

Es hat mich schon immer interessiert an einen neuen Ort zu gehen. Die Schweiz gefällt mir gut und ich bin nicht zu weit weg vom Südtirol. Anfangs habe noch gesagt, ich bleibe nur ein Jahr. Das habe ich dann immer wieder verlängert und nun bin ich schon 31 Jahren bei den Bergbahnen.

2. Was gefällt dir an deiner Arbeit?

Ich bin mit meiner Arbeit sehr zufrieden. Früher war das vielleicht etwas anders, da ich viele Verbesserungsmöglichkeiten gesehen habe. Weil ich schon viele Jahre dabei bin und dank meiner Vorgesetzten, konnte ich einiges mit verändern.

An meinem Beruf schätze ich die Abwechslung meiner Aufgaben sehr. Im Sommer arbeite ich mit dem Bagger und im Winter bin ich in den Pumpstationen handwerklich tätig. Es gefällt mir ebenfalls gut, dass ich mir meine Arbeit selbst einteilen kann. Im Sommer kann ich flexibel freinehmen und zum Heuen ins Südtirol fahren.

3. Woran erinnerst du dich gerne zurück?

Eine schöne Erinnerung ist, als ich einen neuen Menzi Muck Bagger für das Jakobshorn bestellen durfte. Das war im Jahr 2007. Heute zeigt die Maschine schon wieder 8.500 Stunden an, die vor allem ich gefahren bin. Ein weiterer schöner Moment der letzten 31 Jahren war es, dass ich in Davos meine Frau kennengelernt habe. Dadurch, dass ich für den Beruf hergekommen bin, habe ich dies auch der Arbeit zu verdanken.

4. Worauf bist du stolz, wenn du zurückblickst?

Es hat mich sehr gefreut, als die Umsetzung des Wasserkraftwerks auf dem Jakobshorn geklappt hat. Da wir selbst ein Kraftwerk im Südtirol haben, hatte ich die Idee dafür. Die Geschäftsleitung hatte ein Ohr für das Projekt und nach langer Planung wurde 2013 das Kleinwasserkraftwerk am Bolgen fertiggestellt. Im 2016 folgten die beiden Kraftwerke bei der Jschalp.

5. Wie hat sich deine Arbeit in den letzten Jahren verändert?

Die Arbeit im Pistendienst ist durch den Ausbau der Schneeanlagen einfacher geworden. Früher gab es weniger Schneeerzeuger und Leitungen für die gleiche Anzahl Skipisten. Wir mussten Freileitungen legen, die im Winter oft eingefroren sind. Heute können die 200 Schneekanonen über den Computer angesteuert werden. Die Beschneiung, die früher den ganzen Winter gedauert hat, erledigen wir heute in drei Wochen.

Meine Arbeit hat sich auch deshalb vereinfacht, da ich heute mehr Erfahrung habe und besser einschätzen kann, ob etwas funktioniert oder nicht.

 6. Wie verbringst du deine Freizeit?

Nach meiner Arbeit auf dem Berg mache ich gerne noch einen Gleitschirm-Flug. Besonders gerne starte ich beim Brämagrat, mit Blick auf den Davosersee. Ich habe dort mitgeholfen den Startplatz für Gleitschirm-Flieger zu bauen, der bei Paraglidern und Flugschule sehr beliebt ist. Im Sommer bin ich bei sonnigem Wetter häufig im Südtirol am Heuen und kümmere mich um meine Reben. Auf dem Hof im Südtirol gibt es immer was zu tun und zu reparieren. Gerne verbringe ich auch Zeit mit meiner Frau und mit meinem beiden Söhnen. Im Winter bin ich am Skifahren. Es ist herrlich in Davos, ich habe alles, was ich brauche.

Mein Ziel ist es, dass ich gesund und fit bleibe und noch lange flexibel bei den Davos Klosters Bergbahnen arbeiten kann. Eigentlich, dass es so bleibt, wie es jetzt ist.

Wasserkraft

am Jakobshorn

Mit drei Kleinkraftwerken entsteht auf dem Jakobshorn ökologischer Strom. Die Nutzung des bestehenden Leitungsnetzes für die Turbinierung des Wassers wurde im Jahr 2021 für den Swiss Mountain Award von Seilbahn Schweiz nominiert.


Ob zum Arbeiten oder für die Freizeit: Die Berge sind ein wichtiger Teil von Andreas Leben. Wir danken für seinen langjährigen Einsatz. Mit vielen weiteren Mitarbeitenden ermöglicht er Euch das Skifahren auf dem Jakobshorn und auf der neuen Talabfahrt ab dieser Wintersaison. Wir freuen uns Euch diesen Winter auf dem Berg anzutreffen, sei es beim Skifahren, Gleitschirmfliegen oder einer sonstigen Aktivität.

Eure Davos Klosters Mountains