Schaukäserei Clavadeleralp: Wie auf dem Jakobshorn Käse entsteht
Weich oder hart, mit Löchern oder ohne: Die Käseherstellung ist ein traditionelles Schweizer Handwerk. Auf dem Jakobshorn wird diese Tradition mit Leidenschaft gelebt und auch gerne präsentiert. In der kleinen Schaukäserei Clavadeleralp könnt Ihr miterleben, wie frische Milch, zu köstlichem Alpkäse verarbeitet wird. Wir stellen Euch die Alp und ihre Bewohner vor!
100 Tage Alpsommer
Sommeraufenthalt für 60 Kühe
Der Tag auf der Clavadeleralp startet früh. Vor dem Sonnenaufgang holt Manuel die Kühe von der Weide. Die 60 Tiere der Rasse Braunvieh gehören den Bauern der Alpgenossenschaft Clavadel aus Davos. «Gewisse Kühe kenne ich noch vom letzten Jahr. Am Ende des Sommers kann ich die meisten beim Namen nennen», erzählt Manuel Gufler. Manuel und seine Freundin Alexandra waren schon letzten Sommer auf der Alp als Hirten tätig. Dieses Jahr bewirtschaften die beiden nicht das Land, sondern betreiben auch die Schaukäserei und das Restaurant.
Momentan weiden die Kühe gleich neben dem Alpgebäude auf 2028 m ü. M. Gegen Herbst wechselt ihre eingezäunte Weide immer weiter Richtung Gipfel. Die Tiere verbringen den ganzen Tag draussen, nur für die Melkzeiten am Abend und Früh kommen sie in den Stall. 600 Liter frischer und hochwertige Milch kommen nach jedem Melken in den Käsekessel. Dort beginnt die Arbeit des Käsers.
Käseproduktion
Blick in den Käsekessel
Die Käseproduktion ist ein Handwerk, das viel Fachwissen und Präzision verlangt. Unter Rühren wird zuerst die Milch langsam erwärmt. Dafür legt der Käser Martin im Holzofen in der Ecke des Raumes immer wieder Holz nach. Die Wärme ist in der ganzen Gaststube, die von der Käserei mit einer Theke getrennt ist, zu spüren. Mit der Zugabe von Milchsäurebakterien und Lab beginnt die Milch zu gerinnen. Nun kommt die sogenannte Käseharfe ins Spiel, mit dem Martin die Masse schneidet. Der entstandene sogenannte Käsebruch wird unter stetigem Rühren weiter erwärmt.
Von der flockigen Masse zur Käseform
Mit einem grossen Käsetuch holt der Käser Martin mithilfe vom Zusenn Tobias die Masse aus dem Kessel. Was als Flüssigkeit zurückbleibt, ist die Molke. Durch das Pressen, Abwarten und Schneiden bringen die beiden die körnige Masse langsam in die Form eines Käses. Das fertig gepresste Milchprodukt wird mit dem aktuellen Datum versehen. Am Schluss kommt der Käse in das Salzbad. Dort wird die Rindenbildung vorbereitet und dem Laib noch den letzten Tropfen Flüssigkeit entzogen. Was in wenigen Schritten erklärte ist, sind rund fünf Stunden Arbeit.
Wusstet Ihr: Molke ist ein fettarmes Getränk mit vielen Vitaminen. Auf Nachfrage könnt Ihr diese probieren. Alles, was davon übrigbleibt, verfüttert Manuel an die Schweine der Alp.
Rund 1200 Käselaibe stellt die Clavadeleralp in einem Sommer her. Dieser wird in die Käserei in Landquart gebracht, wo er täglich geschmiert wird. Somit bildet sich langsam eine Rinde, die den wertvollen Inhalt schützt und reifen lässt. Verkauft wird der Käse der Clavadeleralp gleich direkt vor Ort oder im Spezialitätenladen «milk and more» in Davos.
Südtiroler Gastfreundschaft
Alp, Schaukäserei und Bergrestaurant
Kurz vor Mittag kehrt etwas Ruhe ein. Der Käse liegt im Salzbad und die Kühe sind am Wiederkäuen. Auf der Alp beginnt der Gastbetrieb. Die beiden Frauen des Teams, Alexandra und Michaela, bewirten die eingetroffenen Gäste auf der Sonnenterrasse und in der Gaststube. «Viele Gäste werden wegen der Fahne vor der Sonnenterrasse auf uns aufmerksam», erzählt Manuel lachend.
So wie es die Fahne schon zeigt, finden Gäste auf der Speisekarte viele köstliche Spezialitäten aus dem Südtirol, wie Kaiserschmarren und Apfelstrudel. Der selbst produzierte Käse könnt Ihr gleich in den Käsenocken, im Wurstkäsesalat oder auf dem Käse Plättli geniessen. Das Restaurant hat täglich geöffnet.
Sonntags-Brunch
Idealer Wochenend-Ausflug
Ihr erreicht die Clavadeleralp über die Alpstrasse oder mit der Bergbahn Jakobshorn und einem kurzen Spaziergang von der Jschalp nach Clavadel. Das Alpteam aus dem Passaiertal im Südtirol freut sich, Euch in der Gaststube begrüssen zu dürfen. Dort seht Ihr, wie Bündner Alpkäse entsteht und könnt diesen auch gleich verkosten. Zudem bietet das Alpteam jeden Sonntag beim Älplerbrunch hausgemachter Spezialitäten wie Käse, Joghurt und Butter an.
Am Erlebnisberg Jakobshorn könnt Ihr im Sommer noch viele weitere Erinnerungen sammeln: Von Gleitschirmfliegen über Mountainbiken bis zu einem Besuch der Schaukäserei gibt es für Gross und Klein vieles zu entdecken. Die Jakobshornbahn ist in Betrieb und der Sommer kann starten!
Eure Davos Klosters Mountains