Nüllisee am Rinerhorn
Ausgangslage
Mit Beschneiung Wintererlebnisse sichern
Die Ergänzung des natürlichen Schnees mit technischem Schnee ist für einen wirtschaftlich nachhaltigen Betrieb der Bergbahnen heute elementar und wird auch in Zukunft immer wichtiger. Saisonale Wetterschwankungen machen eine Planung immer schwieriger. Es ist einerseits nötig, solche Schwankungen mittels technischer Beschneiung auszugleichen und einen schneesicheren Saisonbetrieb anzubieten. Andererseits ist es genauso wichtig, die Beschneiung ökologisch nachhaltig zu gestalten.
Daraus entstand am Rinerhorn bereits vor zehn Jahren das Projekt, mittels eines Speichersees das Schmelz- und Regenwasser, das Überlaufwasser der gefassten Trinkwasserquellen und das Überschusswasser des Rieber- und des Leidbachs zu sammeln und gleichzeitig mit dem Bau eines Kleinwasserkraftwerkes ökologischen Strom zu produzieren. Das Kleinwasserkraftwerk an der Talstation Rinerhorn wird im Frühjahr 2023 errichtet.
Projektbeschrieb
Der Bau des Sees
Mit der Gewährung der Bürgschaft und der Zustimmung zur Wasserrechtsverleihung hat das Davoser Stimmvolk die Voraussetzungen für den Bau des Speichersees und des Kleinwasserkraftwerks geschaffen. Während des Jahres wird das Überschusswasser von den beiden Bächen über die bestehenden Druckleitungen der Beschneiungsanlage ohne Energieaufwand direkt zum Turbinenhaus bei der Talstation der Rinerhornbahn geleitet und dort für die Stromproduktion turbiniert. Auch füllt dieses Wasser den Nüllisee in kürzester Zeit und kann für die Beschneiung im Winter verwendet werden. In den Bächen verbleiben selbstverständlich Restwassermengen, welche zuvor in gewässerökologischen Gutachten definiert und vom Amt für Natur und Umwelt Graubünden festgelegt wurden.
Funktion als Erlebnis und Wasserspeicher
Der Bau des Speichersees begann im Sommer 2020. Nach einigen Herausforderungen mit der Bodenbeschaffenheit konnten der Damm und der See dann im Herbst 2021 fertiggestellt werden. Für den nächsten Sommer soll entlang des bestehenden Wanderweg von der Berg- zur Talstation ein Erlebnislehrpfad zur Wasserkraft am Rinerhorn entstehen. Mit verschiedenen Stationen u. a. beim Nüllisee und beim Kleinwasserkraftwerk an der Talstation wird mit spielerischen und interaktiven Elementen die Produktion von Strom durch Wasserkraft erklärt und der Wasserberg Rinerhorn erlebbar gemacht. Entsprechende Konzepte sind bei den zuständigen Ämtern in Prüfung. Der See würde damit nicht nur für die Beschneiung im Winter, sondern auch als zusätzliches Erlebnis im Sommer genutzt werden.
Ergebnis
Ein wichtiger Meilenstein
Mit der Fertigstellung des Sees wurde ein wichtiger Meilenstein für das Rinerhorn erreicht. Für die Füllung des Sees wird in Zukunft das vorhandene Schmelz- und Regenwasser, das Überlaufwasser der gefassten Trinkwasserquellen und das Überschusswasser des Rieber- und des Leidbachs verwendet. Bereits in diesem Winter steht in kürzester Zeit eine grössere Wassermenge zur Verfügung. Damit muss viel weniger oder kaum zusätzliches Wasser hochgepumpt werden. Wichtige Energie wird damit eingespart und ein weiterer Schritt in Richtung positiver Energiebilanz kann mit diesem Projekt erreicht werden.
Standort |
Rinerhorn – Nüllisee |
Ziel |
Fassung von Wasser während den Sommermonaten zur Beschneiung im Winter und damit Einsparung von Energie. |
Jahr | 2020–2022 |