Trockenwiesen in Davos Klosters
Ausgangslage
Was sind Trockenwiesen?
Trockenwiesen sind artenreiche Lebensräume, die sich auf mageren Böden mit wenig Nährstoffen und Wasser entwickelt haben. Sie werden seit Jahrhunderten von der Bergbauern als Heuwiesen genutzt. Von allen Wiesen und Weiden haben Trockenwiesen den höchsten Artenreichtum an Pflanzen. Damit diese für jeden Standort einmalige Artenzusammensetzung erhalten bleibt, dürfen sie weder gedüngt noch geweidet werden. Eine Schnittnutzung im richtigen Moment ist jedoch unbedingt nötig.
Beim Mähen wird darauf geachtet, dass die Pflanzen schon geblüht haben und die Samen reifen konnten. Sie werden so beim Heuen natürlich wieder ausgesät. Bei mageren Wiesen wird höchstens ein Schnitt im Jahr gemacht. Das Gras darf nicht liegen bleiben, da dies dem mageren Boden zu viele Nährstoffe abgeben würde. Trockenwiesen sind sehr sensible Systeme, sie dürfen weder unter– noch übernutzt werden.
Trockenwiesen sind ein wertvolles Kulturgut. Nur durch die jahrelange sanfte Nutzung ist diese besondere Zusammensetzung von Pflanzenarten entstanden. Vom Bund sind zahlreiche Flächen in der Schweiz unter Schutz gestellt und zählen als Trockenwiesen von nationaler Bedeutung. Der Bestand von Trockenwiesen und –weiden ist seit dem Jahr 1900 um etwa 95 Prozent geschrumpft. Umso wichtiger ist es, diese zu schützen und zu fördern.
Auf den Bergen von Davos Klosters sind an verschiedenen Standorten Trockenwiesen anzutreffen. Eine grosse Fläche, die von den Davos Klosters Bergbahnen gepflegt werden soll, befindet sich auf dem Seewer Berg auf Parsenn. Um mit so einem Projekt starten zu können, werden mit den Grundeigentümern Dienstbarkeitsverträge ausgearbeitet und im Grundbuch festgehalten.
Zukunftsprojekt
Erhalt Trockenwiese Seewer Berg auf Parsenn
Um den Bestand der Trockenwiesen zu sichern, müssen diese regelmässig gemäht werden. Bei der Trockenwiese Seewer Berg wird das Gras nur alle drei Jahre geschnitten und geheut. Durch das regelmässige Mähen wird verhindert, dass die Fläche verbuscht und schliesslich zu Wald wird. Das Beweiden der Fläche ist hier nicht geeignet, um die typische Vegetation zu erhalten. Auch darf die Wiese mit dem mageren Boden nicht gedüngt werden. Die Trockenwiesen liegen teils an sehr steilen Hängen, wo das Mähen mit Maschinen nicht immer möglich ist. In diesem Fall kommt das traditionelle Mähen mit der Sense zum Einsatz.
Ergebnis: Förderung der Biodiversität
So könnt Ihr mithelfen
Nur durch die sanfte Nutzung können die artenreichen Trockenwiesen erhalten werden. Zahlreiche Pflanzenarten, darunter auch viele seltene Blumen, wachsen auf diesen mageren Böden. Achtet Euch beim Wandern auf die Wiesen um Euch. Wenn Ihr auf einer solchen viele verschiedene Blumen blühen seht, ist die Chance gross, dass es eine Trockenwiese ist. Trockenwiesen sind nicht nur wunderschön, es sind auch wichtige Flächen, um die Artenvielfalt an Pflanzen, Insekten und anderen Wiesenbewohnern in unseren Bergen zu erhalten. Deshalb ist auch Eure Mithilfe wichtig! Begeht die Wiesen nicht, nehmt Eure Hunde an die Leine und macht lieber ein Foto der schönen Wiesen anstatt die Blumen zu pflücken. So können wir diese einmalige Landschaft noch lange zusammen geniessen.